Rezensionen und Meinungen

Die Rezensionen sind zum Teil gekürzt.


Die Quellen der Malicorn


Rezension von Stefan Holzhauer / PhantaNews

 

 

 

 

 

 

 

 



Das Obsidianherz

Das Obsidianherz

http://buecherwurm.info, 23.03.2009

…Was Ju Honisch mit „Das Obsidianherz“ abgeliefert hat, ist vor allem ein historisch angehauchter Spannungsroman voller Witz und Fantasie.
… Dabei versteht Ju Honisch es auf wunderbare Art, die Steifheit der Zeit und die Überbetonung der Etikette mit einem höchst unterhaltsamen, ironischen Unterton zu verzieren. So hat der Leser viel zu schmunzeln, und das vor allem dann, wenn Ju Honisch ihn an den Gedanken der Figuren teilhaben lässt und die gleiche Szene aus unterschiedlichen Blickwinkel abspult. So entwickelt der Roman eine herrlich lockere und unterhaltsame Art, bei der die Autorin mit so mancher verschmitzten Formulierung immer wieder den Nagel auf den Kopf trifft. „Das Obsidianherz“ ist in dieser Hinsicht eben weit weniger historischer Liebesroman als vielmehr ein phantastikdurchtränkter historischer Unterhaltungsroman.
… Dass dabei dennoch nicht die Spannung zu kurz kommt, ist dem Geschick zu verdanken, mit dem die Autorin Phantastik, Spannungs- und Unterhaltungsroman miteinander verknüpft – und dabei kommt dann auch die Liebe nicht zu kurz. Ju Honisch vermischt all diese Zutaten zu einem stimmigen Ganzen, das sich trotz seiner 800 Seiten Umfang flott und locker runterliest – nicht zuletzt auch wegen des kontinuierlich aufwärts strebenden Spannungsbogens.

Alles in allem ist „Das Obsidianherz“ ein Roman, der sich als höchst angenehme Lektüre entpuppt. Ein unterhaltsamer Lesespaß, der nicht mit Spannung geizt und dessen fantastische Komponente überzeugend in den Plot eingewoben ist. Ju Honisch hat einen höchst lesenswerten Genremix abgeliefert, der von vorne bis hinten Lob verdient. Freunden fantastisch angehauchter Romane sei „Das Obsidianherz“ wärmstens empfohlen.

von Meike Schulte-Meyer

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Bibliotheka Phantastika, Molosovsky (Alex Müller) mit Genehmigung des Rezensoren gekürzt:

…Ju Honisch.
Ju ist einigen vielleicht bereits als umtriebige Filkerin bekannt …Zudem ist sie seit einigen Jahren eine (deutsch-englische) Blog-Pionierin und hat letztes Jahr ihr erstes Buch, die Antholgie »Bisse« beim Hexentorverlag veröffentlicht. (…) 2006 hat sie bereits aus »Bisse« auf dem Buchmessen-Con in Dreieich/Frankfurt gelesen und wurde wohlwollend aufgenommen.

Demnächst erscheint ihr erster (dicker) Roman bei Feder & Schwert (in der Belletristik-Reihe »Origin«): »Das Obsidianherz«. Ich kenne den Stoff und trau mich sagen: da betritt eine wirklich dolle Erzählerin die Bühne, und Freunden historischer Alternativwelt-Fantasy empfehle ich mal anzukosten.

… Ich bin schlicht enzückt, wie gut die Ausgabe geraten ist mit den Kapitel-Vignetten, dem schönen Typo-Satz und eben der wunderbaren Fabuliererei von Ju. Auch das Cover find ich topp (sogar mit der historisch korrekten Uniform!) …

»Das Obsidianherz« ist der erste Roman einer bisher 3. Romane fassenden Reihe, deren Teile je für sich allein stehen. Los geht’s in München, 1865, wo sich im Hotel Nymphenburger Hof die Wege mehrerer Parteien kreuzen. Da geht es um ein Zaubermanuskript, mit dessen Hilfe einige Finsterlinge die Welt nach ihren Vorstellungen zurechtbiegen wollen. …

Mich hat (als Probeleser) der Roman absolut überzeugt, vor allem, wie Ju es schafft die Eigenarten von schwungvoller Alternativwelt-Romanze mit Magieäktschn zu mischen.

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Amazon Bewertung: 5.0 von 5 Sternen
Akte X zu Sissis Zeiten, 11. März 2008

Dieses Buch ist wirklich gelungen. Vor dem Hintergrund Münchens zu Zeiten von Ludwig II. und Sissi entspinnt sich eine Geschichte, die Krimifans, Fantasy- und Mystery-Freunde und Romantiker gleichermaßen einfängt. Dabei spielt sich fast die gesamte Handlung ähnlich einem Kammerspiel in ein und dem selben gehobenen Hotel ab, was die Spannung jedoch eher noch erhöht. Dabei sind die Charaktere so realistisch und sympathisch mit all ihren kleinen Fehlern und Gewohnheiten, daß man sich unwillkürlich in die Geschichte hineingezogen fühlt. Magie, Feenwesen und düster wirkende Kreaturen, bei denen man nicht sicher ist, ob Freund oder Feind – und das alles vor historischem Hintergrund! Einfach verzaubernd!

Ich jedenfalls konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so hat es mich gefesselt. Ich freue mich schon auf weitere Bände.

von D. Jarosch

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Tanya Huff, Erfolgsschriftstellerin aus Kanada meint:

„Das Obsidianherz“ verbindet die besten Elemente historischer Liebesromane und zeitgenössischer Phantastik, wobei „zeitgenössisch“ in diesem Falle für eine feste Verankerung in einer spezifischen Ära und an einem spezifischen Ort steht. Faszinierende Charaktere und eine Geschichte, die sich zu einem extrem spannenden Höhepunkt steigert, lassen den Leser mitfiebern und auf mehr hoffen.

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Amazon Bewertung: 5.0 von 5 Sternen
Wohltuend anders, 18. März 2008

Klasse! Dieses Buch verlässt die eingetretenen Pfade des Genres und zeigt sehr eindringlich, wie wenig es doch manchmal bedarf, um vom alltäglichen ins Fantastische zu geraten. Die gelungene Kombination aus Fantasy, Abenteuer und historischem Roman zieht den Leser in seinen Bann. Die Autorin versteht es die Charaktere und deren Entwicklung innerhalb der Geschichte sehr geschickt herauszuarbeiten und dem Leser vertraut zu machen. Mitfiebern ist also angesagt. Stereotypen sucht man dabei vergebens, da sich auch bekannt geglaubte fantastisch-magische Geschöpfe wohltuend von den Abziehbildern des Mainstream unterscheiden. Fesselnde Spannungsbögen und unerwartete Wendungen halten den Leser bis zum Ende der Geschichte in Atem. – Bitte mehr davon!

von Franklin

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Testbericht SpielXpress, März 2008

Diese gekonnte Mischung aus Romanze, Kriminalfall und Mystery-Fantasy muss einfach gefallen.
Liebenswerte und komplexe Charaktere, eine gut durchdachte Geschichte und genau so viele historische Fakten, um realistisch zu wirken. Des Weiteren besticht der Roman durch die Tatsache, dass er sich – fast wie ein Theaterstück – praktisch in eine und demselben Hotel abspielt, was ihn von anderen Werken dieser Art hervorhebt und definitiv zum Lesevergnügen beiträgt.

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Amazon Bewertung: 5.0 von 5 Sternen
wow einfach nur….WOW!!!, April 21, 2008

Lange nicht mehr ein so gutes buch gelesen. Da war ja einfach alles drin. Liebe, jede menge verwicklungen und vor allem action! Manchmal hab ich es vor spannung kaum ausgehalten, es gibt einfach keine pause, es passiert immer etwas und kaum glaubt man ein wenig durchgeblickt zu haben, da kommt schon das nächste problem um die ecke.
Alle möglichen und unmöglichen menschen sitzen zusammen in einem hotel und versuchen, sich gegenseitig das manuskript abzujagen. Vampire, zauberer, durchgeknallte mönche, meerjungfrauen…die liste ließ sich noch länger fortsetzen.

Wirklich ein tolles Buch UNBEDINGT lesen!

von Anell „nell“ (kaiserslautern)

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www.fantasyguide.de

Nach der Geschichtensammlung „Bisse“ beweist Ju Honisch ihr schriftstellerisches Talent erneut in dem Roman „Das Obsidianherz“.

(. Zusammenfassung der Handlung)

„Das Obsidianherz“ spielt in einer parallelen Welt, die der unseren zwar ähnlich ist, aber doch markante Unterschiede besitzt: So existieren dort magische Wesen, wie Nixen, Vampire oder Feen, die sich unter die Menschen mischen und manchmal auch mit diesen Nachkommen produzieren. Magie existiert in schwacher Form wirklich und hat Wirkung auf die, die sie berührt. Und manche kann auch großen Schaden anrichten.

Interessant ist, das die eigentliche Suche nach dem Manuskript zugunsten eines Gesellschaftsromans vor der Kulisse des 19. Jahrhunderts weitestgehend in den Hintergrund tritt. Die Autorin konzentriert sich vor allem auf die Ausarbeitung der Figuren und das Beziehungsgeflecht untereinander. Intrigen werden gesponnen und ziehen bisher unbeteiligte mit hinein, Gefühle entwickeln sich, die so eigentlich nicht geplant waren. Nach und nach spielen zwar auch immer wieder die phantastischen Elemente mit hinein – über weite Strecken des Buches hat man aber eher das Gefühl, es mit einer Mischung aus Mystery- und Liebesroman zu tun zu haben.

Das ist nicht schlecht geschrieben – Ju Honisch gelingt es durch eine relativ ausgewogene Handlung Längen zu vermeiden und den Leser bei der Stange zu halten, dennoch sollte man nicht all zu viel Action erwarten. Sie setzt bei der Dramatik auf ganz andere Stilmittel, die in der Phantastik sonst nicht so verwendet werden. Dabei verfällt sie zwar nicht in kitschige Romantik, ein wenig offen für zarte Liebesgeschichten sollte man aber doch sein.

Fazit:
Das macht „Das Obsidianherz“ zwar zu einem sehr interessanten Buch, das die phantastischen Geschehnisse aus einer ganz anderen Sichtweise angeht als üblich, aber auch das Interesse an historischen Romanen voraussetzt, in der die romantische Komponente etwas mehr Raum einnimmt als üblich.

Christel Scheja

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D and D Gate, 05.05.2008

Über das Buch (Keine Spoiler!)
Wenn man sich den Anspruch von Feder und Schwert betrachtet, mit der Reihe „Origin“ phantastische Romane zu veröffentlichen, die neuen und originellen, vor allem aber deutschen Erstveröffentlichungen aus dem Bereich der Phantastik eine Plattform bieten möchte, kann ich dies mit dem vorliegenden zweiten Band dieser Reihe nur bestätigen. Mit dem Roman „Das Obsidianherz“ bietet der Verlag nunmehr der Autorin Ju Honisch die Möglichkeit, ihr kreatives Talent auf rund 810 Seiten auszuleben.

Seit dem großen Erfolg von Umberto Ecos Roman „Der Name der Rose“, haben sich historische Romane wieder fest auf dem deutschen Büchermarkt etabliert, da nicht zuletzt immer mehr Leser das Interesse an Geschichten aus vergangenen Zeiten entdeckt haben. (.)

Der Roman „Das Obsidianherz“ ist in dieser Hinsicht zwar ein historischer Roman, da der geschichtliche Hintergrund stimmt und einige der erwähnten Personen tatsächlich zu dieser Zeit dort lebten, allerdings ist das Szenario des Romans das einer klassischen Alternativwelt-Utopie. In einer schnellen Abfolge von kurzen Kapiteln, die zum Teil immer nur wenige Seiten umfassen, entfaltet sich ein Reigen von Figuren und Hintergründen, die diesem Roman seinen eigentlichen Reiz verleihen. Kapitel für Kapitel taucht man in die Geschichte der einzelnen Akteure ein und erfährt langsam mehr über deren Vergangenheit und die Beweggründe ihres Handelns. Kaum konnte man etwas Neues aufschnappen, taucht man auch schon wieder in die Welt eines anderen Akteurs ein.

Auch wenn sich das Geschehen dieses Romans fast ausschließlich in den Räumen und Gängen eines imaginären Münchner Hotels abspielt, so verliert dieser Roman doch nie an Tempo und schafft es immer wieder mit neuen unerwarteten Geschehnissen und Wendungen, bis hin zum fulminanten Höhepunkt, den Leser in seinen Bann zu ziehen. (…)

Fazit:
Nach dem (.) Start der Reihe „Origin“ mit dem Roman „Fairwater oder Die Spiegel des Herrn Bartholomew“ von Oliver Plaschka, legt Feder und Schwert nunmehr wirklich ein außerordentliches Buch vor, angefüllt mit Figuren, denen man mit Vergnügen begegnet, sowie einen Schauplatz und Ereignisse, welche man nicht vergisst. Für mich war es von Anfang bis Ende ein großes Lesevergnügen, nicht zuletzt weil Ju Honisch es schafft, einen literarisch bislang recht ungewohnten neuen Blick auf magische Elemente zu etablieren. Nach eigener Aussage wird man in den Veröffentlichungen von Ju Honisch niedliche Feen und romantische Elfen vergeblich suchen und sie bestätigt dies vollends mit den Charakteren der Fey in „Das Obsidianherz“.

Der unbändige Spaß der Autorin, diese Mischung aus Gesellschaftskomödie voller wundersamer Ereignisse, faszinierender Charaktere und mörderischen Intrigen auf rund 810 Seiten zu entwickeln und dabei eine Geschichte zu entwickeln, die sich in einem wunderbaren Tempo zu einem spannenden Höhepunkt steigert, hat mich beim Lesen angesteckt.

Sicherlich gibt es auch hier und da auf den insgesamt rund 810 Seiten einige Schwächen, aber der Gesamteindruck nach der Lektüre bleibt doch eine Wohltat, die ich dem Leser an dieser Stelle nur inbrünstig ans Herz legen kann. (.) Ich zumindest freue mich schon auf die „Fortsetzungen“, die nach Aussage der Autorin bereits fertig geschrieben sind und nur noch auf ihre Veröffentlichung warten.

von Jörg Deutesfeld

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Tintenzirkel – der Fantasyautorenkreis, 14.5.2008

„Das Obsidianherz“ von Ju Honisch ist ein phantastischer Roman, der in einem fiktiven München im 19. Jahrhundert spielt. Es existiert Magie, es existieren „die anderen“ – die Sidhe, das Fey-Volk, gehasst und mystifiziert, gejagt von einem fanatischen christlichen Orden. (…)

In diesem Buch ist keiner das, was er zu sein vorgibt. Eine überraschende Wendung jagt die andere, die Geschichte ist mit Schwung und Witz spannend erzählt. Ich habe mit den Charakteren geweint und gelacht und es hat mich lange kein „neues“ Fantasybuch so mitgerissen.

„Das Obsidianherz“ ist der Auftakt zu einer phantastischen Trilogie, soweit ich infomriert bin, sind die kommenden Bände bereits geschrieben bzw. in Arbeit.

Die Autorin Juliane „Ju“ Honisch ist vielleicht einigen aus dem Filk-Fandom oder ihrer Anthologie „Bisse“ her bekannt. „Das Obsidianherz“ ist auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch für alle, die Phantastik mögen und sich durchaus vorstellen können, dass es Magie und Sidhe nicht nur in Irland, sondern auch in München gibt. *zwinker*

von Aryana

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In Livejournal.com, 27.5.2008

(…) Das Buch ist ein insgesamt sehr gelungenes Werk, dass sowohl durch den Plot als auch durch den Stil überzeugt. Jus trockener Humor kommt wunderbar zur Geltung, und sie schafft es hervorragend, die Beweggründe der Charaktere herauszuarbeiten und auch deren Hintergründe dem Leser nahezubringen, ohne dass die Information fehl plaziert oder erschlagend wirken. Es kommt genau die richtige Dosis an der richtigen Stelle, damit der Leser den Charakter versteht und seine Handlungen nachvollziehen kann, ohne dass man das Gefühl bekommt, dass diese Information irgendwo untergebracht werden musste – es passt einfach.
(…)

Das Setting im Bayern des 19. Jahrhunderts, wobei es aber Magie und magische Wesen, die Sí/Feyon gibt, ist sehr interessant und gut ausgearbeitet, auch werden die gesellschaftlichen Umstände gut in die Handlung integriert.

Schön ist auch, dass manche Details für den Leser von Anfang an offensichtlich, für die Charaktere aber völlig unklar sind – genau die Details, die dem Leser das Gefühl geben, den Charakteren überlegen zu sein, ohne wirklich etwas von der Handlung vorweg zu nehmen. Und von dem Charakter, den man von Anfang an am Besten einschätzen konnte, am Ende durch eine geschickt platzierte Bemerkung noch mal völlig im Unklaren zu sein, hat auch einen gewissen Charme! Gemein, aber gut gemacht. Glückwunsch!
Auch die integrierte Liebesgeschichte ist so unaufdringlich und humorvoll, dass sie zur Athmosphäre des Buches beiträgt anstatt sie zu vernichten.

Insgesamt ist dieses Buch einfach nur empfehlenswert für alle, die einen eleganten Schreibstil und Fantasy mögen.

von Lisande

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Buchtips.net

1865, Bayern, München. Es ist die Zeit Ludwigs des Zweiten, von Sissi und einigen anderen bekannten Persönlichkeiten. Wir sind in der ‚Vergangenheit unserer Welt und doch wieder nicht, denn hier gibt es Zauberwesen und funktionierende Magie. Es ist eine Erzählung, die sowohl die Fantasy-Fans, Krimi-Fans und Mystery-Fans gleichermassen begeistert. (…Handlungsabriss…)

Ju Honisch hat ein hervorragendes Gespür für Personen. Ihr Roman ist eher ein historisch angehauchter Gesellschaftsroman in einer parallelen Welt des 19ten Jahrhunderts. Die Personen werden geschickt mit der Handlung aufgebaut und spielerisch dem Leser vorgestellt. Ihre handelnden Personen spielen das Spiel der Spiele. Ränkespiele in der die betroffenen Menschen immer wieder wechseln. Opfer werden Täter und umgekehrt. Feenwesen wie Nixen und düstere Kreaturen geben sich die Klinke in die Hand, wenn es darum geht, den recht kurzen Kapiteln zu folgen. Ein spannender Roman, der zum Schluss ein wenig zu viel Liebesroman ist. Dabei sind die Kapitelnummern mit Fabelwesen verziert, was das Buch auflockert. Einziger Nachteil, die Seitenzahlen sind unlesbar. Man hat, leider, die gleiche Schrift verwendet, wie für den Titel. Das Buch selbst ist in etwa so dick, wie ein normaler Taschenbuchroman von 400 Seiten, weil man dünneres, aber keineswegs schlechteres Papier benutzte. Feder und Schwert legen hervorragende Qualität auf den Tisch.

von erik schreiber, 05. Juni 2008

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Bücherzeit

München im Jahre 1865: Ein geheimnisvolles Manuskript, welches zuvor aus der Obhut Englands entwendet wurde, ist im Nymphenburger Hotel in München lokalisiert wurden. Allerdings wird dieses Manuskript von verschiedenen magischen Sprüchen beschützt und ist deswegen nicht so einfach auffindbar. (…)

Nachdem der Schatten endlich gefangen wurde, tauchten neue, aber für einige Protagonisten altbekannte Mitspieler auf. Die Verwicklungen zwischen den rivalisierenden Gruppen nahmen zu, aber dennoch behielt man als Leser immer den Überblick über die Situation. Ein Grund hierfür mag in den vielen kurzen Kapiteln liegen, in denen aus vielen verschiedenen Sichtweisen über die Geschehnisse im Hotel berichtet wird, z.T. auch aus der Sicht des „Bösen“. Dadurch erfährt man auch viel über die Gefühle und Gedanken der handelnden Personen, so dass man sich in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern konnte. Besonders gut gelang dies bei Corrisande und dem englischen Offizier Delacroix. Die Randfiguren blieben dagegen etwas blasser, was allerdings nicht sehr ins Gewicht fällt.

Ebenfalls gut gelungen ist die Zusammenführung der parallel laufenden Handlungsfäden zu einem spannenden Showdown, zu dem auch die räumliche Enge des Hotels endlich verlassen wird. Das i-Tüpfelchen ist jedoch der Epilog, über den ich jedoch nichts verraten möchte, um anderen Lesern nicht die Spannung zu nehmen. Ich kann nur soviel sagen: davon hätte sich Frau Rowling eine dicke Scheiben abschneiden können.
(…)

von Myriel, 18. Mai 2008

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Büchereule.de

… wurde ich auf dieses Buch aufmerksam gemacht und muß sagen: ich habe die Lektüre keine Sekunde bereut.
Es fällt genau in mein Beuteschema- würde es in London anstatt in München spielen, würde ich sagen, es handelt sich um viktorianische Phantastik. Das Setting ist neu und unverbraucht, aber dennoch wirklich atmosphärisch geschildert. Die engen gesellschaftlichen Konventionen und die Schamhaftigkeit von Corrisande (zumindest in manchen Bereichen) hat mich manches Mal im positiven Sinne an Grazia aus Sabine Wassermanns „Das gläserne Tor“ erinnert.
Die phantastische Komponente fügt sich so natürlich in das historische Setting ein, daß man fast hätte glauben können, die Sí und Magie existierten wirklich. Auch die Darstellung der Sí hat mich überzeugt- wahrlich keine kleinen geflügelten, süßen Feenwesen, sondern ganz anders als die Menschen und uns doch wieder nicht unähnlich.
Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel, dennoch schafft die Autorin, daß die Handlung spannend bleibt und vorangetrieben wird. Der Leser, der ja mehr Informationen hat als die handelnden Personen, beginnt schon bald mit zu fiebern und mit zu raten. Davon hätte sich Gordon Dahlquist eine dicke Scheibe abschneiden können. Dessen „Glasbücher der Traumfresser“ interessieren mich zwar inhaltlich brennend, allerdings ist das Ganze so zäh, daß ich über die ersten drei Kapitel noch nicht herausgekommen bin- wenigstens machen sie sich gut im Regal.

Mich hat das „Gesamtpaket“ wirklich überzeugt (von kleineren Längen zu Beginn der Geschichte mal abgesehen) und gerade weil es in meiner kleinen, bevorzugten Lesenische der Phantastik so wenige Veröffentlichungen gibt, bin ich besonders kritisch. Frau Honisch braucht sich vor einem Vergleich mit internationalen Autoren nicht zu verstecken.
Ein großes Lob muß ich wohl auch dem Verlag Feder&Schwert aussprechen, der sich getraut hat abseits der ausgelutschten Phantastik-Themen zu veröffentlichen. Bleibt zu wünschen, daß die Leser das auch durch viele Käufe belohnen. Ich bin jedenfalls auch bei den Nachfolgebänden (die wohl schon geschrieben in der Schublade der Autorin liegen und im gleichen Setting spielen) wieder mit dabei.

Grottenolm, 31.7.2008

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Amazon Bewertung: 5.0 von 5 Sternen
Ein äußerst gelungenes Genre-Mix!

München zur Zeit des Bayernkönigs Ludwig II.(… )

Mit ihrem Roman Das Obsidianherz“ gelingt der Autorin Ju Honisch ein innovatives Genre-Mix aus Fantasy, Mystery-Thrill und historischem Roman gewürzt mit einem Schuss Liebe und Romantik (obwohl es ehrlich gesagt schwierig, wenn nicht unmöglich, ist, diesen Roman einer bestimmten Sparte zuzuordnen). Ju Honischs Sprache ist klar verständlich und in ihrem Stil der Zeit und den handelnden Personen angepasst. Besonders hervor sticht der oftmals trockene, hin und wieder auch zynische Humor der Autorin, die einen ausgesprochen Sinn dafür besitzt simple Dialoge mit Wortwitz aufzupeppen und niveauvolle Situationskomik herzustellen.
Die Charaktere sind farbenfroh und stimmig gezeichnet. Die Tatsache, dass sich im Verlauf des Romans nicht jeder als der entpuppt, der zu sein er behauptet hat, macht den Handlungsablauf ungleich spannender. Dabei vermeidet Ju Honisch es geschickt, in Klischees abzudriften, denn jede ihrer Figuren besitzt Züge, die der Leser lieben, aber auch hassen kann.

„Das Obsidianherz“ ist ein spannender Roman jenseits der Grenzen einzelner Genres und sollte jedem Freude machen, der bereit ist sich auf eine neue Art Geschichte“ einzustellen. Mystery-Fans werden hier ebenso bedient wie Freunde von Fantasy-, Abenteuer- und Liebesromanen, und die Verbindung obiger Elemente macht den besonderen Reiz des Romans aus. Ach ja, zu erwähnen ist natürlich noch, dass beinahe die gesamte Handlung im Innern eines luxuriösen Hotels spielt, ohne dass der Roman dadurch auch nur einen Augenblick an Spannung verliert.

Ein Fest für die Freunde von Spannungsliteratur und unbedingt zu empfehlen für die Lektüre an einem verregneten Herbsttag!

Yukon1998, 4. August 2008

 



Salzträume, Band 1

 

www.literatopia.de, Rezensentin: Judith, 30.11.2009

Mit „Salzträume“ hat Ju Honisch ein über eintausend Seiten starkes Werk geschaffen, das aufgrund des Umfangs von Feder & Schwert in zwei Bände gegliedert wurde. Im vorliegenden ersten Band merkt man schnell, dass die Autorin mit viel Liebe zum Detail und einem guten Gespür für Charakterentwicklung schreibt. Und Charaktere gibt es hier reichlich, wobei der Roman die Sicht jedes Protagonisten vermittelt, was auch die hohe Seitenzahl erklärt.

Ju Honisch hat sich bei der Recherche für „Salzträume“ offensichtlich viel Mühe gegeben. Die Beschreibungen der österreichischen Landschaft wirken unheimlich authentisch, sodass man glauben möchte, die Berge genauso vorzufinden, wenn man jemals dorthin reisen sollte. Auch die Charaktere werden im Kopf des Lesers schnell lebendig und hier liegt die große Stärke der Autorin: Wer gut ausgearbeitete Charaktere liebt, die durchweg glaubwürdig bleiben und nicht gezwungen sympathisch sind, wird mit diesem Roman seine Freude haben. (.)

Fazit Der erste Band von „Salzträume“ wartet mit einer schaurig-düsteren Atmosphäre und einer großen Liebe zum Detail auf. Authentische Charaktere, die großartige Recherche und nicht zuletzt die hohe Seitenzahl machen den Roman zu einem spannenden, langanhaltenden Lesevergnügen. In Ju Honischs mythischer Bergwelt kann man sich schier verlieren!

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Literaturschock.de
Bewertung: 5 von 5 möglichen „Leseratten“ (Bestbewertung), Rezensentin: Seychella, 2010-03-13

In „Salzträume“ gibt es ein Wiedersehen mit einigen Figuren aus „Das Obsidianherz“, dabei handelt es sich aber nicht um eine Fortsetzung im eigentlichen Sinn. Es ist einfach nur so, dass wir in dieser neuen Geschichte auch auf alte Bekannte treffen und so bereits etwas über ihre Hintergründe und das Auftauchen von Fabelwesen, die hier Feyon oder Sí genannt werden, wissen. Aber auch die neuen Charaktere konnten mich schnell überzeugen, besonders Charly habe ich da ins Herz geschlossen.

Die Handlung spielt diesmal im Ausseer Land, dem von Bergen und Seen geprägten südöstlichstem Teil des Salzkammergutes. Diese Gegend war mir völlig unbekannt, durch die detaillierten Beschreibungen hatte ich aber recht schnell ein klares Bild vor Augen. Dazu passte auch die abwechslungsreiche Atmosphäre, die manchmal wechselhaft wie das Wetter war. Es konnte durchaus passieren, dass die Stimmung schnell umschlug und man beispielsweise statt trockenem Humor plötzlich Verzweiflung spürte.

Diese phantastisch-historische Geschichte teilt sich in mehrere Handlungsstränge auf und wird aus den verschiedensten Blickwinkeln erzählt. Dabei war für mich keine Seite „weniger“ interessant, ich hatte jedoch eine kurze Phase, in der es mir zuviel um Graf Arpad ging – das liegt aber definitiv an mir.
Das Buch gewinnt mit jeder gelesenen Seite an Spannung, so dass man es nur schwer aus der Hand legen kann. Die Mischung aus Leben und Tod, den unterschiedlichen Fey, die Macht der Berge, trockenem Humor, Magie, ein wenig Romantik und vielen Emotionen hat mir sehr gefallen und mich mehr als neugierig auf den zweiten Teil gemacht.

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www.amazon.de 5.0 von 5 Sternen, Rezensent: Wintertree 26. November 2009

Innovative Ideen und gewohnt spannende Umsetzung
Mit dem neuen Buch von Ju Honisch schafft die Autorin einen neuen Band in der von ihr erschaffenen Fantasywelt, die sich grundlegend von den meisten bekannten Fantasywelten unterscheidet. Ausnehmend zu empfehlen sind die Ideen und Details, die hier ausgemalt und erzählt werden. Neben einer spannenden Geschichte, die sich keinerlei altbekannter Klischees bedient, sondern vielmehr Neues mit althergebrachtem in ganz eigener, neuer Perspektive vereint, bestechen die Charaktere, die mit ihren Eigenheiten und guten wie schlechten Seiten liebenswert und dreidimensional sind. Selbst die Gestalt des Vampirs Arpad entkommt der allgegenwärtigen Gefahr ins Klischee abzudriften. (.)

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„Katze mit Buch“ Rezensentin: anette1809, 25.02.2010

(…) Ju Honisch hat ihre eigene Fantasywelt mit historischen und romantischen Elementen geschaffen. Für einen phantastischen Roman hat sie mit Österreich gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen ungewöhnlichen Schauplatz ausgewählt, aber gerade darin liegt der außergewöhnliche Reiz dieses Buches.
Die Protagonisten sind alle sehr gut ausgearbeitet, und das bei so vielen Hauptpersonen! Und die handelnden Personen sind mitnichten 08/15-Fantasy-Charaktere – ganz im Gegenteil. Ju Honisch schafft eine ganz neue Sicht auf die Sí oder Feyon, die alle Wesen beinhalten, die „anders“ sind. Zwar kommt auch – mal wieder – ein Vampir in der Geschichte vor, aber selbst Graf Arpad entspricht nicht dem gängigen Bild eines Blutsaugers. Des Weiteren begegnen einem im Verlauf des Buches Dryaden, Wassermänner und Elementargeister, deren Wesen sich nicht in Worte fassen lassen. Dieses Buch schillert in vielen Facetten und ständig gibt es neue Geheimnisse und neue Wesen zu entdecken.
Verschiedene Handlungsstränge werden zu einem homogenen Ganzen verknüpft. Durch den Wechsel zwischen vier Erzählsträngen, die allesamt äußerst spannend sind, wird die Neugierde des Lesers ständig angeheizt. Ich für meinen Teil konnte mich nur sehr schwer von dem Buch losreißen.
Wer gerne ungewöhnliche Fantasyromane liest, die auch Elemente aus anderen Genres in sich vereinen, sollte zu diesem Roman greifen, der aber zuerst zu dem erwähnten, von mir noch nicht gelesenen „Das Obsidianherz“.
Das Buch endet zwar mit einem extremen Cliffhanger, aber da der Verlag die beiden Teile von „Salzträume“ innerhalb eines Monats veröffentlicht hat, kann damit wohl auch der neugierigste Leser leben.(…)

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www.amazon.de 5.0 von 5 Sternen, Rezensent: Yukon1998, 10. März 2010

Willkommen in der Welt der „Salzträume“

(…) In „Salzträume (Band 1)“ lässt Ju Honisch eine Vielzahl von Figuren auftauchen, die dem geneigten Leser bereits aus ihrem Erstlingswerk Das Obsidianherz“ vertraut sind. So erfährt man, was in der Zwischenzeit aus Arpad und McMullen geworden ist und wie die Beziehung Delacroix` und Corrisandes in den ersten Ehemonaten gediehen ist. Doch auch neue Charaktere, wie z.B. Arpads Ex-Geliebte Sophie oder die junge Charly werden dem buntgemischten Ensemble beigefügt. Hinzu mischt Ju Honisch eine illustre Mischung aus neuen Fey-Kreationen und den Gestalten alter und wohlbekannter Mythen.

„Salzträume“ besticht durch seine eloquente Sprache und die Sicherheit, mit welcher die Autorin Bilder vor dem inneren Auge der Leserschaft entstehen lässt. Ähnlich wie bei „Das Obsidianherz“ kommt aber auch der Ju Honisch eigene Humor nicht zu kurz und ergänzt das gelungene Genre-Mix um eine weitere willkommende Facette. Schade nur, dass „Salzträume (Band 1)“ mit einem wirklich gemeinen Cliffhanger endet, der den Leser geradezu dazu zwingt umgehend auch den 2. Band zu lesen.
FAZIT: Eine Empfehlung für alle die bereits „Das Obsidianherz“ begeistert verschlungen haben!

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www.buchtips.net Rezensent: Erik Schreiber, 28. Juni 2010

(…) Soweit der Klappentext. Ein Appetitanheizer den ich nicht gebraucht hätte. Bereits mit ihrem Roman Obsidianherz konnte sie mich überzeugen. Wer sie noch nicht kennt, hat inzwischen drei sehr gelungene Romane verpasst. Das Buch ist als Zweiteiler äußerst gelungen. Das Titelbild ist stimmungsvoll, ein wenig düster und unterscheidet sich lediglich im unterschiedlichen Bildnis in der Bildmitte.
Mit dem neuen Buch führt sie ihre Geschichte in der zur Zeit immer beliebter werdenden Steampunk-Welt weiter. Wer sich noch ein wenig mehr mit Steampunk beschäftigen möchte, der gebe auf youtube den Begriff als Suche ein, oder gehe auf die Seite www.clockworker.de. Ausnehmend gut gefallen mir die Beschreibungen, die Ju Honisch den Lesern vorsetzt (…).
Fazit: Steampunkromane gibt es zur Zeit nicht sehr viele. (…) Daher wirkt Ju’s neues Romanprojekt recht frisch, unverbraucht. Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass sich die Filksängerin noch nicht sehr lange mit dem Thema beschäftigt hat. Neben einer spannenden Geschichte, die sehr viele Handlungsträger besitzt, sind ihre Ideen und Einzelheiten mit neuen Ansichten und Einsichten versehen. Der von Ju Honisch eingesetzte Humor ist recht trocken. Liebenswert. Um auf die Handlungsträger zurück zu kommen. Sehr angenehm ist die Personenliste zu Beginn des Romans. Bei mehr als 1.000 Seiten ist diese Liste sehr hilfreich, ebenso wie das Glossar am Schluss.
Mir gefiel bereits im Obsidianherz ihre Schriftsprache die in direkter Fortsetzung in Salzträume weitergeführt wird. Ich war sehr angetan und bin es hier ebenfalls wieder. Unbekannte Lebensformen wie die Si und Feyon, deren ungewöhnliche Gedankenwelt, erwachen zum Leben und stellen ganz selbstverständlich einen Teil davon dar. (…)

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Fantasyguide Rezensentin: Christel Scheja

Bereits in ihrem Debütroman „Das Obsidianherz“ stellte Ju Honisch den Lesern viele der Figuren und den Schauplatz vor, der auch zum Hintergrund ihres zweiten Romans „Salzträume“ wird, der aufgrund seines Umfangs von gut 1200 Seiten in zwei Teilen erscheint.
(…) Wie schon „Das Obsidianherz“ so ist auch Salzträume in einer parallelen Welt angesiedelt, die sich geschichtlich von der unseren nicht unterscheidet, in der aber magische Wesen nicht bloß Legenden sondern lebende Wesen sind. Nicht nur Sidhe und Feen treiben ihr Unwesen – als die Menschen die Geheimnisse der Berge wecken, kommen auch Wassergeister, verlorene Seelen und nicht zuletzt die Essenzen vorchristlicher Göttinnen zum Vorschein und beginnen mit dem Schicksal und dem Leben der Menschen zu spielen.
(…) Ju Honisch präsentiert dem Leser nämlich einen dicht verwobenen Gobelin das man in einer Zusammenfassung kaum wiedergeben kann. (…) Dazu erschafft sie ein atmosphärisch dichtes Sittengemälde einer Zeit, die man sonst nur aus den Heimatfilmen der 1950er-Jahre kennt, vermischt alpenländischen Heimatflair mit einigen daraus bekannten Klischees, aber zeigt, dass man auch alles völlig kitschfrei und sehr natürlich darstellen kann.
Das Lokal- und Zeitkolorit stimmt ohne übertrieben zu werden und ist geschickt mit den magischen Elementen verknüpft. Es beweist damit, dass Steampunk-Romane nicht unbedingt immer nur in den großen Industriezentren oder in England spielen müssen.
Sicherlich ist die komplexe Geschichte nicht für jeden Leser interessant, da sie volle Aufmerksamkeit und viel Geduld fordert und nicht unbedingt nur oberflächliche Action und leichte Unterhaltung bietet. Wer sich aber mit den vielen Beschreibungen und kleinen aber feinen Dialogen anfreunden kann, der wird nicht enttäuscht. Er bekommt eine spannende Geschichte geboten, in der alte Mythen mit modernen Intrigen verwoben werden und die voller lebendiger Charaktere ist, die immer wieder neue Facetten ihres Ichs zeigen. (…)

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Media Mania, Rezensentin: Sandra Wiegratz

Der auf zwei Bände aufgeteilte Roman „Salzträume“ fährt mit Elementen des Steampunks auf. Steampunk bezeichnet einen Bereich des Genres der Fantastik, in dem die Dampfkraft einen hohen Stellenwert hat. Dieser kann durchaus höher sein, als er es in der Realität jemals war. Neben der Dampfkraft, ist auch das Vorhandensein von Magie für den Steampunk charakteristisch. Die gesellschaftliche Struktur, die Mode, das Miteinander – all dies entspricht zudem meist den Begebenheiten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.(…)
Bei Erwähnung der Spezies „Vampir“ werden einige Leser sicher entzückt reagieren, andere wiederum genau gegenteilig, ob der momentan großen Präsenz der Blutsauger innerhalb des fantastischen Genres. Hier handelt es sich allerdings um eine neue Idee, so können die Vampire zum Beispiel keine neuen Vampire erschaffen und verbrennen auch nicht im Nu zu Asche wenn sie ins Tageslicht treten. Ju Honisch hat mit den Fey eine phantasievolle Brücke zu existierenden Mythen und Legenden geschaffen. Sie verkörpern dabei die Manifestation von Naturgeistern in einer „modernen“ Gesellschaft.
Der Mix den Ju Honisch hier zusammengerührt hat, ist erfrischend neu und außerdem voller Gefühl. Das Thema Liebe hat einen hohen Stellenwert in diesem Roman und bietet durch die Ansiedlung der Handlung im 19. Jahrhundert, viele interessante Facetten. Die Autorin schafft es die gesellschaftlichen Zwänge und Begebenheiten der damaligen Zeit, sehr gut einzufangen und wieder lebendig werden zu lassen. Obwohl dieses Buch eine der schönsten Liebesszenen zwischen Mensch und Wassermann zu bieten hat, ist es kein Roman der sich vorwiegend für Liebesromanliebhaber eignet. Die Story bietet weit mehr, und wer das Zeitalter, Bezüge zur Mythologie und Spionagegeschichten mag, wird sich mit Salzträume gut unterhalten fühlen.
Das Ende ist abrupt und zum Glück muss man auf den zweiten, abschließenden Band nicht mehr warten – er ist im November 2009 erschienen.

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Janetts Meinung, Rezensent: Stefan Cernohuby

Einer der Rohstoffe, der in vergangenen Jahrhunderten sehr wichtig war und heute aufgrund seiner Allgegenwart oft vergessen wird, ist Salz. Beeindruckende Stollen durchziehen ganze Berge und stellen heutzutage eher touristische Attraktionen dar. Doch in vergangenen Tagen waren jene Gebiete gleichermaßen geheimnisvoll wie von Bedeutung, vor allem im österreichischen Salzkammergut. In jener Zeit und Region ist auch der neue Roman von Ju Honisch angesiedelt, der den Titel „Salzträume“ trägt und in zwei Bänden erschienen ist.(…)
Beinahe 600 Seiten ist der erste Band von „Salzträume“ lang. Bedenkt man jetzt, dass es eigentlich nur darum geht, dass drei Damen zu ihren Herren gelangen wollen und selbige sich einer Gefangenschaft – egal ob diese von Personen oder von einem Berg selbst ausgeht – entziehen wollen, ist das eine ganze Menge. Im Normalfall könnte man davon ausgehen, dass das Buch einfach zu überladen ist und die Handlung maßlos in die Länge gezogen. Im Normalfall ja, aber nicht bei Ju Honisch. Der Autorin gelingt es durch Schreibstil und Art der Erzählung den Leser derart zu fesseln, dass er gar nicht merkt, wie schnell er mehrere hundert Seiten verschlungen hat. Die Autorin selbst sagt im Interview, dass sie nicht dafür bekannt ist, wenige Worte zu verwenden. Dementsprechend hat sich auch „Salzträume“ entwickelt. Sollte der zweite Band allerdings genauso gehalten sein wie der erste, und davon ist auszugehen, ist dies für den Leser überhaupt kein Problem. Auch wenn die technisch-magische Komponenten der gefährlichen Maschine das ganze Buch über sehr vage bleiben, ist es auch weniger jene düstere Bedrohung, die den Leser fasziniert, sondern eher die Interaktion der einzelnen Charaktere untereinander. Somit besteht absolut kein Grund, den ersten Band von „Salzträume“ nicht zu empfehlen. Jeder Leser, der Fantasy mag, vielleicht schon den Vorgänger „Das Obsidianherz“ gelesen hat und sich zudem noch für das ausklingende 19. Jahrhundert mit all seinen schillernden Kaisern und Königen interessiert, sollte hier unbedingt zugreifen.

„Salzträume“, der neue Roman von Ju Honisch, ist als Zweiteiler erschienen, von dem hier erst einmal der erste Band behandelt wurde. Das Werk, das gewissermaßen als Nachfolger von „Das Obsidianherz“ zu betrachten ist, ist zwar lang geraten, jedoch überaus kurzweilig und spannend geschrieben. Es ist jedem Liebhaber guter Fantasy nur wärmstens ans Herz zu legen. Wer sich zusätzlich noch für Österreich zu Zeiten von Kaiserin Sisi interessiert und eine romantische Ader hat, wird hier noch mehr Lesevergnügen erleben.

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SLAM Multimedia, Rezensentin: Kathrin Schauer

Ein verrückter Wissenschaftler droht die Welt in ihren Grundfesten zu erschüttern, weder Menschen noch magische Wesen sind sicher. Ein Meisterwerk, das in Ju Honischs eigene Fantasywelt entführt…
(…) Der erste Band von „Salzträume“ verspricht einiges. Nach anfänglichen Schwierigkeiten den Lesefluss zu finden, baut sich zunehmend Spannung auf. Die anfänglichen Probleme kommen daher, dass die Handlung teilweise schwer überschaubar ist, da es sehr viele Figuren gibt. Da erst nacheinander in eigenen Kapiteln die einzelnen handelnden Personen vorgestellt werden, dauert es lange sich wirklich einen Überblick zu verschaffen. Aber da die Charaktere sehr gut ausgearbeitet sind, wird man rasch von den Geschehnissen mitgerissen. Das Schicksal einer jeden Person ist mit einer anderen verwoben, mit jedem Kapitel und jedem verworrenen Traum kommt man dem näher. Einige der handelnden Personen sind bereits aus dem Vorgängerwerk „Das Obsidianherz“ bekannt und werden hier weiterentwickelt.
Ju Honisch erschafft ihre eigene Fantasywelt, in der sie sich keinerlei Klischees bedient. Zwar versammelt die Autorin viele verschiedene „übernatürliche Wesen“, den Sí oder Fey. Doch keines entspricht in seiner Art den gängigen Bildern. Sogar der Vampir Apard hat mit seinen Artgenossen aus diversen anderen Werken kaum etwas gemeinsam. Selbst die Dryaden, Nymphen und anderen Elementargeister schillern in ganz eigenen Facetten.
Trotz leichter Schwächen zu Beginn des Romans ist der Auftaktband von „Salzträume“ durchwegs zu empfehlen: Originelle, gut ausgearbeitete Charaktere und ein überraschend außergewöhnlicher Schauplatz: Wer kann sich schon Österreich als Handlungsort eines Fantasyromans vorstellen? Das Cliffhanger-Ende macht dann noch richtig Lust auf den zweiten Band.

 



Salzträume, Band 2

 

Lies & Lausch, Rezensentin: Annette Leister

Salzträume 2 schließt nahtlos an das Geschehen an, wo wir unsere Helden im ersten Band der Dilogie verlassen mussten. Um schneller ins Geschehen zurück zu finden ist der Geschichte eine zweiseitige Zusammenfassung „Was bisher geschah…“ vorangestellt. Dies finde ich sehr vorbildlich vom Verlag und würde ich mir generell für Reihen wünschen, da man zwischen den einzelnen Bänden oftmals andere Sachen liest und wichtige Details einer Geschichte daher vergessen sind bis man zur Fortsetzung greifen kann, bedingt durch die langen Zeitspannen zwischen den Erscheinungsterminen.
Wiederum begleitet der Leser mehrere parallellaufende Handlungsstränge. Gekonnt spielt die Autorin hier mit dem Schicksal einer oder mehrerer Figuren, die im Toten Gebirge eingeschlossen sind. Einige Male scheint ein Zusammentreffen greifbar nahe, und wird dann doch im letzten Moment vom Schicksal unterbunden. Ich habe mit den guten und den bösen Figuren, mit den Menschen und den Fey mitgefiebert.
Kaum ein Autor hat mich bisher in Hinsicht auf Charaktertiefe und Figurenvielfalt so begeistert wie Ju Honisch. Wo andere Autoren bereits daran scheitern, zwei oder drei Charakteren die nötige Dimension zu verleihen, um den Leser fesseln zu können und Identifikationsmöglichkeiten zu bieten, erschafft Ju Honisch locker mehrere Handlungsfäden mit zwei Buchseiten voller Charaktere, mit denen man sich allesamt identifizieren kann, und die einem beim Lesen ans Herz wachsen – sogar die Bösewichte hätte ich in dieser Geschichte nicht missen mögen!
Einige handlungstechnische Griffe haben mich dazu verleitet öfter in der Handlung nach vorne zu blättern – nur um meine Nerven zu schonen! Sonst bin ich nicht so neugierig… Aber die Kniffe und Wendungen, die Ju Honisch in ihre Geschichte hat einfließen lassen, haben mich jedes Mal aufs Neue überrascht!
Zum Glück muss man die lieb gewonnenen Helden und Antihelden nach Abschluss der beiden Salzträume Bände nicht gänzlich verlassen, das Abenteuer geht in die nächste Generation, wenn es im September heißt „Jenseits des Karussells“.(…)

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Janetts Meinung, Rezensent: Stefan Cernohuby

Einige Romane sind einfach zu lang, um zwischen zwei Buchdeckel zu passen. Dazu gehören sehr bekannte Exemplare von Victor Hugo, die klassische Fassung des „Herrn der Ringe“ und auch das neueste Werk von Ju Honisch. „Salzträume“, wie der Titel lautet, hat den Leser bereits im ersten Band in ein vertrautes und doch fremdartiges Salzkammergut entführt. Man darf mit Recht gespannt darauf sein, wie sich die Handlung weiter entwickelt. (…)
Ähnlich wie im Vorgänger ist es die Erzählweise selbst, die den Leser über lange Strecken gefesselt hält, denn Ju Honisch führt schreibtechnisch eine sehr feine Klinge. Leider ist es gegen Ende des Bandes doch so, dass sich einige Situationen etwas zu sehr in die Länge ziehen und nicht mehr alles durch den Stil wettgemacht werden kann. Nur aus diesem Grund erreicht der zweite Band von „Salzträume“ nicht die volle Punktewertung. Dennoch ist das Werk als Ganzes definitiv als Pflichtlektüre für alle Fantasyliebhaber einzustufen. Denn nur selten ist deutsche Fantasy, auch wenn sie historische Elemente enthält und im Österreich des ausklingenden 19. Jahrhunderts spielt, so eindrucksvoll erzählt worden.

Der zweite Band des Werks „Salzträume“ von Ju Honisch erweist sich ebenfalls als faszinierende und abwechslungsreiche Lektüre. Auch wenn der Roman gegen Ende einige etwas lang geratene Passagen enthält, kann man auch dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Wer sich schon immer vom Fantasy-Einheitsbrei abgestoßen gefühlt hat, erhält mit „Salzträume“ nicht nur eine interessante Alternative mit historischen Elementen. Denn sowohl die Charaktere als auch das Universum bieten Möglichkeiten für zahlreiche weitere Geschichten.

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Media Mania, Rezensentin: Sandra Wiegratz

Nahtlos wird die Handlung aus „Salzträume 1“ in diesem zweiten und abschließenden Teil der Geschichte fortgesetzt. Wer „Salzträume 1“ noch nicht gelesen hat, und sich keine Überraschungen nehmen lassen möchte, sollte die folgende Inhaltsangabe überspringen. (…)
Zwischen dem Ende von „Salzträume 1“ und dem Beginn dieses Nachfolgebands gibt es keine Verschnaufpause. Die Spannung, die im ersten Buch aufgebaut wurde, wird in „Salzträume 2“ überführt und weiterhin gehalten. Man fragt sich, wie jemand über zwei Bücher hinweg über eine Wanderung durch einen dunklen Berg schreiben kann, ohne zu langweilen. Ju Honisch ist dies gelungen. Die Zweisamkeit von Charlotte von Sandling und Graf Arpad in der Finsternis des Berges bietet viel mehr als knisternde Erotik, obwohl diese durchaus auch vorhanden ist. Vielleicht macht das weibliche Fingerspitzengefühl der Autorin bei diesen Szenen viel aus. Zwar handelt der Roman nicht nur von Graf Arpad und Charlotte. Aber diese Szenen faszinieren am meisten, nehmen den Leser gefangen und sind in ihrer Zartheit wie Wildheit schön und authentisch. (…)
Wer historische Settings gepaart mit phantastischen Elementen aus der Mythologie mag, wird sich von diesem Steampunk-Roman gut unterhalten fühlen.

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SLAM Multimedia, Rezensentin: Kathrin Schauer

Das Abenteuer geht weiter. Das Ende der Weltanschauung des ausgehenden 19. Jahrhunderts scheint endgültig besiegelt, das der arkanen Energie ebenso. Die Gefahr bricht unausweichlich über die einzelnen Figuren herein… (…)
Fortsetzungen haben es oft schwer im Schatten ihres Vorgängers zu bestehen. Der zweite Band von „Salzträume“ bildet hier über weite Strecken eine Ausnahme. Obwohl an manchen Stellen so komplex wie sein Vorgänger, versprüht er seinen eigenen Charme, der verwirrende Passagen aus dem Auftaktband aufklärt und durch den Balanceakt aus Spannung, Tragik und Komik besticht.

 



Jenseits des Karussells

 

Feenfeuer Fantasy-Blog, Rezensent: Torsten Hirsch

„… Ju Honisch vollführt ihre Geschichte in filigraner Weise und entspinnt ein vielfältiges Netz des Phantastischen, welches nur als höchst aussergewöhnlich beschrieben werden kann. Sämtliche Figuren in Jenseits des Karussells bestechen durch ein feinfühlig gestaltetes Höchstmass an Individualität und Tiefe, die den Leser einladen, das Abenteuer ihrer Lebenswege nachzuvollziehen. Wundervoll geschrieben ist Ju Honischs vierter Roman, eine Geschichte die sich in sämtlichen ihrer Facetten an der Perfektion versucht und nicht scheitert. Man mag Jenseits des Karussells als historische Urban Fantasy kategoriseren und wird ihm dadurch doch ungerecht, da dieser Definition häufig nicht die Möglichkeit zugesprochen wird auch wirklich grosse Literatur zu sein. Allen Skeptikern der phantastischen Literatur, allen Naserümpfern, die von ihrem hohen Ross der vermeintlich anspruchsvollen Gegenwartsliteratur auf die Phantastik hinab blicken, sei dieses Werk in die Hand gedrückt und ihr Erstaunen dürfte Gewissheit sein.

Mit Jenseits des Karussells liegt ein durchgehend spannender, brillant geschrieben und feinfühlig ausgearbeiteter Fantasy Roman vor, der sowohl Kammerspiel, als auch ein Abenteuer in den Weiten einer bedrohlichen Welt, jenseits der Unseren ist. Mit gekonnt gezeichneter Magie, grossen Gefühlen und schlichtweg begeisternden Charakteren ist dieser Roman eine der besten phantastischen Veröffentlichungen 2010 und es kann nur mit Unverständnis auf den Umstand geblickt werden, das Jenseits des Karussells keinen Spitzenplatz in den Bestsellerlisten ergattern konnte.“

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Media Mania, Rezensentin: Daniela Hanisch

„Jenseits des Karussells“ von Ju Honisch führt locker die Personen und deren Erlebnisse aus „Das Obsidianherz“ und „Salzträume“ fort. Allerdings haben sich die Charaktere weiterentwickelt und erleben eine komplett neue Geschichte, so dass der Roman sich auch für Neueinsteiger lohnt, die die anderen beiden Bücher noch nicht kennen. Auch wenn die Handlung selbst im aufgeklärten München angesiedelt ist, steckt sie dennoch voller Magie und Zauber. Es existieren in dieser Realität Feyon, zauberkräftige Wesen, deren Denken sich sehr von dem menschlichen unterscheidet. Sie nutzen die Menschheit entweder als Jagdrevier oder als Spielplatz für ihre grausamen Machtspiele. Und ein eben solches Spiel führt die drei so unterschiedlichen Charakteren zu einem ganz besonderen Abenteuer zusammen.
Ju Honisch gelingt es perfekt, die vielen verschiedenen Handlungsstränge und Schauplätze zu einem großen Ganzen zu verweben. (…)
Es fällt schwer, diesen hintergründigen und niveauvollen Roman richtig einzuordnen. Er besitzt die Symbolkraft und Klasse eines Edgar Allen Poes, wenngleich er nicht ganz so viel Grusel entwickelt. Wer neue gute Literatur entdecken will, der macht mit diesem Kauf nichts falsch …“

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Amazon.de: Kantorka – buchjunkies.blog.de

“ … Ju Honischs neues Buch ist wieder ein echtes Meisterwerk. Auf über 800 Seiten wird eine atemberaubende Geschichte erzählt, deren Puzzelteile erst nach und nach ein Bild ergeben und dann in einem furiosen Finale enden. Dieses ist besonders von schwarzem Humor geprägt. Aber auf diese beiden Attribute spannend und schwarzhumorig legt die Autorin sehr viel Wert und so zieht sich beides wie ein roter Faden durch ihr gesamtes Werk. Da Jenseits des Karussells bei dem relativ kleinen Phantastikverlag Feder und Schwert erschienen ist, ist es für ein Taschenbuch mit 16,95 € relativ teuer – diese Ausgabe lohnt sich aber allemal.“

 



Schwingen aus Stein

 

 

 

 

 

 

 

 



Titel Bisse

BISSE

amazon.de
von Christine Hintermeyer:

Eine wunderbare Sammlung kleiner, fieser Kurzgeschichten. Besonders bestechend: die Charaktere, die bis ins Kleinste liebenswerte, nervige oder gemeine Details an den Tag legen und nie nur Typen bedienen. Dabei fühlt man sich schon gedrängt, das Wort „humorvoll“ zu benutzen, obwohl es eigentlich viel zu betulich klingt. Der Leser gluckst und „au!“tscht also genüsslich von Geschichte zu Geschichte und wünscht sich, es wären noch ein bisschen mehr. Es bleibt zu hoffen, die bisher unbekannte Autorin legt bald nach!

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SF-Fantasy.de, Kirstin Tanger:

Bisse ist keine leichte Lektüre, die man in einem Rutsch durchliest. Das gelingt vielleicht noch bei den ersten Geschichten. Die erste ist passend zu den anderen Stories ungewöhnlich, jedoch eher im Science Fiction-Bereich angesiedelt. Und auch ‚Der Jogger‘ hinterlässt zumindest noch ein Gefühl von ‚das geschieht ihnen recht‘. Aber dann werden die Geschichten immer düsterer und man braucht hinter fast jeder Story ein kleines Verdauungspäuschen. Gekonnt und stilsicher lässt Ju Honisch einen mit ihren Geschichten die Haar zu Berge stehen und der eine oder andere Kloß bildet sich beim Lesen im Hals. Man sollte keine all zu depressive Grundstimmung mitbringen, das könnte verheerende Folgen haben… trotzdem kann man nicht aufhören weiterzulesen. Die gruseligen und teilweise morbiden Geschichten ziehen einen zu sehr in ihren Bann. Die Stimmung der Geschichten erinnert mich teilweise an Stefan Grabinski, einem polnischen Autor des unheimlichen Genres, der um die Jahrhundertwende lebte. Die Autorin selber beschreibt die Geschichten stehen in der klassischen Gruseltradition von Dahl oder SAKI. Was den Kern sicher auch recht gut trifft.Zu erwähnen wäre noch, dass zu einigen der Kurzgeschichten sogar Lieder der Autorin existieren, die soweit ich weiß in nächster Zeit auch auf einer zum Buch passenden CD erscheinen werden.So ist dieses Buch für alle Freunde der unheimlichen Literatur wärmstens zu empfehlen.

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SF-Fantasy.de, Lisande (Gastrezi):

Ich habe relativ lange gebraucht, um es zu lesen – aber das lag nicht etwa daran, dass es mir nicht gefallen hätte, ganz im Gegenteil! Es lag eher daran, dass jede einzelne dieser Geschichten ein wenig Zeit wollte, um verdaut zu werden – sofort die nächste hinterher zu lesen wäre irgendwie falsch gewesen (und außerdem passte die Länge der Geschichten so gut zu 20 Minuten Fahrrad-Ergometer in der Mucki-Bude…)Meine Meinung kurz zusammengefasst: ich mag dieses Buch. Nein, eigentlich stimmt das nicht – ich liebe es! Ju hat eine unvergleichliche Art, den Finger auf den dunkelsten Punkt der menschlichen Psyche zu legen, verbunden mit hin und wieder etwas Übersinnlichkeit oder futuristischer Technik – eine Kombination, die es einfach nur in sich hat. Dazu kommt eine hervorragende Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, „Typen“ zu beschreiben und zu charakterisieren, so dass man sofort einen entsprechenden „Typ“ aus der weiteren Bekanntschaft vor Augen hat und sich sagt: „Ja. Kenne ich. Passt.“Wirklich beschreiben kann ich es nicht, aber ich kann jedem, der böse kleine Geschichten mag, dieses Buch nur wärmstens empfehlen! Jetzt habe ich es meinem Gatten auf’s Auge gedrückt und bin sehr gespannt – eigentlich müsste es genau seinen Geschmack treffen…

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http://literra.info und www.phantastik-news.de, Christel Scheja:

Vielleicht ist dem einen oder anderen Leser der Name Ju Honisch ja bereits vertraut. Die gebürtige Berlinerin, die in Bayern aufgewachsen ist und nach einem Aufenthalt in Irland mit ihrem Mann in Frankfurt am Main lebt, ist in der Szene als Liedermacherin und Sängerin bekannt. In ihren Liedern hat sie zumeist phantastische Themen behandelt, teilweise waren es sogar Songs zu Fantasy-Romanen. Mit „Bisse“ beweist sie aber auch ihr schriftstellerisches Talent.

Siebzehn Geschichten sind in der Anthologie aus dem Hexentorverlag versammelt, die zumeist der unheimlichen Phantastik zuzurechnen sind. Aber hin und wieder, so wie in der ersten Erzählung, werden auch die Fühler in Richtung der anderen Genres ausgestreckt.
Es ist eigentlich keine „Ansichtsache“ sondern eine Sache von Erziehung und Anstand, die der jüngeren Generation völlig abgehen, findet eine alte Dame, die sich gegenüber ihrer Freundin in Briefen über die Nachbarn beschwert und schließlich einen Gegenstand in ihrem Schrank deponiert, der nur von den Kindern von nebenan stammen kann. Doch das Ding scheint ein Eigenleben zu entwickeln. Sie ahnt ja nicht, was wirklich in ihm steckt. (… Beschreibung weiterer Geschichten)

Dies sind nur die Highlights der Sammlung, in der die düster-makaberen Geschichten dominieren. Gerade durch die Alltäglichkeit mit der Erzählungen wie „Schädlinge“ und „Wassermusik“ beginnen, entsteht ein krasser Gegensatz zu dem Grauen, dass sich gerade zum Ende hin immer mehr in die Geschichte einschleicht.
Etwas weniger ernst und bedrohlich geht es in „Ansichtssache“ zu, bei der das Schmunzeln immer wieder im Hals stecken bleibt; und sie ist auch nicht die einzige dieser Art.
Auch wenn Ju Honisch sich nicht scheut, ekelhafte Dinge und Abläufe realistisch zu beschreiben, so steht bei ihr doch nicht im Vordergrund, durch plakative Schilderungen und Gewalt Spannung zu erzeugen. Bei ihr haben die Figuren mehr zu sagen, sie beobachtet und entwickelt ihr Verhalten. Hin und wieder lässt sie das eine oder andere bewusst auch ungesagt, um das Gruseln noch angenehmer zu gestalten. Insgesamt ist festzustellen, dass ihre Geschichten weitestgehend ruhig sind und sich in erster Linie auf die Menschen konzentrieren. Und das ist genau so spannend und unterhaltsam wie ein mitreißender Abenteuerroman und manchmal grusliger als ein Splatter-Film voller Blut und Gedärme. Denn sie regt die Phantasie des Lesers an und erstickt sie nicht unter einer Flut von eigenen Beschreibungen.

Das macht „Bisse“ zu einem Geheimtipp für alle Fans gehobenen Horrors, die sich lieber realistisch und leise Schauer über den Rücken jagen lassen und einer Prise bitterbösen schwarzen Humors nicht abgeneigt sind.

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Der Phantastische Bücherbrief, Erik Schreiber:

Bisse: 17 ungewöhnliche Geschichten Ju Honisch präsentiert siebzehn Kurzgeschichten die sie in dem Band BISSE zusammengefasst hat. Die erste Kurzgeschichte stellte sie bereits auf dem Darmstädter Spät Lese Abend vor, als das Buch noch gar nicht erschienen war. Die Kurzgeschichten sind nicht unbedingt einfach. Während sie auf dem Spät Lese Abend ihre Erzählung sehr schnell vortrug, kann man hier als Leser nach jeder Geschichte eine kleine Pause machen. Ja, man sollte eine Pause machen. Die Autorin, die sich in der Filkszene auch als Musikerin einen Namen machte, versteht es zu schreiben. Wenn man nicht gerade mordlüsternd ist, könnte man es bei manch einer Erzählung werden. Mein Vorschlag, am 7ten Dezember mit lesen beginnen. Am 24tsen hat man dann überhaupt keine Lust mehr auf das christliche Freudenfest.

(…Überblick über alle Geschichten einzeln)

Siebzehn Kurzgeschichten die man gelesen haben sollte. Überraschend, wirkungsvoll, gruselig, was will man mehr? Ich bin sehr zufrieden mit den Erzählungen. Es hat Spass gemacht sie zu lesen, in die verschiedenen Gedanken der Handlungsträger hinein zu sehen und sich zu fragen, sind diese morbiden Gedanken nur Ausdruck einer überbordenden Phantasie oder hat Ju eine dunkle Seele?

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Nexozine – Tanelorn
Antje Konopka, 04.03.2008

Eines schönen Tages landet ein ungewöhnliches Objekt auf dem Balkon einer älteren Dame. Die hält es zunächst für ein Spielzeug der nervigen Nachbarkinder und beschließt kurzerhand, es zu behalten. Was sich später als Fehler herausstellt. (.) „Ansichtssache“ ist der Titel der Geschichte, die für den Leser noch die ein oder andere überraschende Wende enthält. Doch mit Ende der ersten Episode ist das Lesevergnügen noch nicht vorbei. Es folgen noch weitere 17 ungewöhnliche Kurzgeschichten der Autorin Ju Honisch, die unter dem Titel „Bisse“ zusammengefasst sind.

Der Biss einer Schlange ist es, was Claire in „Apsis“ am Leben erhält. Eine sehr lange währende Verbindung und ein Versprechen von ewiger Jugend zwingen sie dazu, regelmäßig ein neues Opfer für ihre gefährliche Mitbewohnerin mit nach Hause zu nehmen. Schnell hat sie einen neuen Mann für ihr tödliches Spiel auserkoren, doch diesmal läuft es anders.

Die weiteren Kurzgeschichten handeln von ähnlichen Themen wie Liebe, Schmerz und Tod, sind aber doch so verschieden, mal mysteriös, mal traurig, aber immer spannend. Der Autorin gelingt es dabei immer wieder neue verblüffende Themen und Ideen zu entwickeln, neue Handlungsstränge und Schauplätze zu erfinden, außergewöhnliche Ideen zu verarbeiten und den Leser zu überraschen. Stets werden die Geschichten mit einem offenen Ende versehen, was den Leser dazu anregt, sich selbst über den Ausgang der Geschichte Gedanken zu machen. Dass es einem bei jeder Episode leicht fällt, sich in die nur über wenige Seiten laufenden Situationen hineinzuversetzen, ist auch dem bildhaften Schreibstil der Autorin zu verdanken.

Einziger Wermutstropfen ist dabei nur das eher lieblos gestaltete Cover, welches dem Inhalt des Buches leider kaum gerecht wird. Ist diese kleine Hindernis überwunden, wird man aber mit einem ansonsten einwandfreien Kurzgeschichtenband belohnt.