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Canterbury Tales – Man kann es auch anders sehen
Mannomannomann. Es ist lange her, dass ich mich mit den Canturbury Tales (eine Sammlung von vierundzwanzig Geschichten im Versmaß, die Geoffrey Chaucer zwischen 1387 und 1400 in Mittelenglisch geschrieben hat) befasst habe. Das war noch in meinem Studium. In den „Tales“ erzählt eine Gruppe Pilger je eine Geschichte. Sozusagen eine frühe Anthologie. Jetzt habe ich mir das Hörbuch zur Auffrischung geholt. Habe mich durch „The Knight’s Tale“ gehört. Es ist schon ein Unterschied, wenn man ein literarisches Werk im Studium liest und interpretiert oder es einfach nochmal so genießen möchte. Dies ist jetzt meine nicht literaturwissenschaftliche Zusammenfassung von „The Knight’s Tale“ aus meiner heutigen Sicht. Und ich bin mir durchaus bewusst, dass G. Chaucer seine Rittergeschichte vermutlich satirisch gemeint hat. Theseus, König von Athen (König? Echt jetzt?) hat gerade die Amazonen besiegt und sich deren Königin/Heerführerin Hippolyta zur Ehefrau gemacht. Dass sie das vielleicht nicht so toll finden mag, wird…
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Gastblog von Jacey Bedford: Fantasy – Geklautes aus der Geschichte
In der Schule war ich nie besonders gut in Geschichte. Vielleicht lag es an der trockenen Art und Weise, wie das Fach vermittelt wurde, oder vielleicht war ich einfach noch nicht bereit dafür. Wir haben Geschichte nie als Ganzes betrachtet, beschäftigten uns immer nur mit bestimmten Epochen, ohne die Zeit davor oder danach je zu beleuchten. Die Schulgeschichte war also eine Reihe von Einzelbildern, kein kontinuierlicher Ablauf. Ludwig XI. von Frankreich, gefolgt von der industriellen Revolution – das ist schon ein großer Sprung. Mein Interesse an Geschichte kam erst lange nach der Schule. Es begann mit Regionalgeschichte: Das Dorf, in dem ich wohne, ist nicht wirklich alt. Es gibt einen Bauernhof mit einem Türsturz aus dem Jahr 1642, aber die meisten Häuser und die Wollmühle, die für Arbeit sorgte, stammen aus der Zeit um 1800. Die Anlage verfügte über ein Wasserrad, das aus einem Mühlenteich gespeist wurde, der wiederum von…
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Von Cons und von Hexen
Ein Teil des Autorenlebens findet auf Conventions statt, Treffen von Gleichgesinnten für ein Wochenende. Die Gleichgesinnten können dann aus der Buchbranche kommen, dem Fantastik-Fandom und – in diesem Fall – dem Filk (Liedermacher-Balladen zu Themen aus Fantasy, Science Fiction, Horror und was immer einem Filker einfällt). Ja. Ich gestehe es. Ich bin ein Filker. Ich habe das jetzt absichtlich nicht gegendert, weil das Wort aus dem Englischen stammt. Die Con letztes Wochenende war dem Filk gewidmet und ich habe mich mit einer Gruppe Freunde und Hobbymusiker (in diesem Fall weitgehend deckungsgleich) in Wernigerode zu Musik und vielen Schwätzchen getroffen. Nach der langen pandemischen Durststrecke war es schön, wieder „echte Menschen“ zu sehen und zu knuddeln. Wir waren natürlich alle geimpft und haben jeden Morgen einen Coronatest gemacht. Die Hygienevorschriften waren gut. Die Stimmung auch. Con: im Deutschen gibt es dazu einen Disput, ob es „die Con“ oder „der Con“ heißt.…
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Neue Herausforderungen – alte Schatten
Als ich aufhörte, in meinem Brotjob/Dayjob zu arbeiten, hatte ich angenommen, dass ich nun einen Roman nach dem anderen schreiben würde. Überhaupt würde meine Kreativität keine Grenzen mehr kennen. Die Realität holt einen dann doch ein. Die erste Zeit der Pandemie verbrachte ich frustriert auf dem Sofa. Dann begann ich, meine englischen Manuskripte zu bearbeiten, um sie selbst zu vermarkten. Diese gibt es bis jetzt Obsidian Secrets (Steam Age Quest, Book 1) Dreams of Salt, Vol. 1 (Steam Age Quest, Book 2) Dreams of Salt, Vol. 2 (Steam Age Quest, Book 3) Call it a Knight (Stories with a Twist, Book 1) Schließlich stellte ich fest, dass ich mehr Zeit mit „Vermarkten“ als mit Schreiben verbrachte. Ich HASSE Marketing. Ich habe kein Talent dafür, mich marktschreierisch für mich selbst zu betätigen. Nun kann man mir natürlich vorwerfen, dass ich ja nicht als Selfpublisher unterwegs sein müsste, sondern diese Arbeit einem…
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“Weltendiebe” – mein neues Buch
„Weltendiebe“ ist erschienen. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich mich dazu durchringen konnte, es im Selfpublishing Verfahren bei BoD zu veröffentlichen. Aber weder ich noch das Buch werden jünger. Klingt das ein bisschen frustriert? Das mag schon sein. Ich schreibe Bücher, weil ich es liebe, Bücher zu schreiben. Weil es mich erfüllt und definiert. Als ich damit anfing, hatte ich keine Ahnung vom „Book Biz“, der Buchindustrie, die eben genau das ist: eine verf…te Industrie. Ich habe einfach geschrieben, weil ich es wollte. Weil die Geschichte und ihre Heldinnen und Helden mir unter den Nägeln brannten und leben wollten. Ich hatte die Kraft, sie leben zu lassen. Das war wunderbar. Sehr schnell war dann klar: Die Tatsache, dass man ein spannendes Buch geschrieben hat, heißt nicht, dass es auch jemand veröffentlichen will. Da prallen zwei unterschiedliche Herangehensweisen aufeinander: Die Autorin/der Autor schreibt mit Herzblut ein Buch, von dem sie…
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Meine Bücher auf Englisch
Als ich meinen ersten Roman geschrieben habe, tat ich das in Englisch. Manch eine/r hat mich schon gefragt, warum. Eigentlich gab es keinen wirklichen Grund dafür, außer dass ich gern auf Englisch schreibe. Ich bin auf Englisch ein bisschen witziger als auf Deutsch. Das mag daran liegen, dass Sprache auch die Seele formt. Sprache ist mächtiger als man glaubt. Nicht zuletzt deshalb gibt es so viele Diskussionen über das Gendern oder Nicht-Gendern, die Verwendung von Worten, die nicht mehr dem Zeitgeist oder ethischen Grundsätzen entsprechen u.s.w. Aber darüber will ich gar nicht reden. Als ich damals meine erstes (englisches) Buch nicht im englischen Markt platzieren konnte, empfahl mir meine damalige Agentin, es zu übersetzen. Auf Deutsch wurde es dann veröffentlicht und hieß „Das Obsidianherz“. Drei weitere Bücher der gleichen Reihe folgten, alle zunächst auf Englisch geschrieben und dann erst auf Deutsch übersetzt („Salzträume“, „Jenseits des Karussells“ und „Schwingen aus Stein“.…
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Daheim bleiben und lesen
Tja. Da ich nicht jeden meiner Einträge mit einer Entschuldigung anfangen will, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe, gehe ich direkt in Medias Res. Zur Leipziger Buchmesse, die leider nicht stattfand, erschien mein Eisbär. „Elgar Eisbär und die Zivilisation“ . Dieses etwas episodenhafte Buch schildert die Abenteuer des Eisbären Elgar, dem die Scholle unter seinem pelzigen Gesäß hinweggetaut ist, und der – da er noch nicht aussterben wollte – in die Zivilisation gekommen ist um dort zu leben. Diese Zivilisation kommentiert er dann aus seiner bärigen Sicht. Man hat mich gefragt, ob das denn Phantastik ist. Vielleicht ist es eher Satire? Sicher ist es auch Satire. Doch die Phantastik hat immer schon nah an der Satire gelegen. Bei beiden Genres muss man die Realität kennen, um die Fremdartigkeit festzustellen. Und es ist auch nicht neu, dass ein „Außenseiter“ aus seiner Sicht eine Zivilisation beschreibt. Da gibt es „Stranger…
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Sommergedanken einer Pessimistin
Es gibt immer mehr Dystopien oder Anti-Utopien, denn es ist inzwischen leicht geworden, sich eine Zukunft vorstellen, in der die Welt der Menschen zu einem bitteren Ende kommt. Wir sind so nah dran, dass unsere Gegenwart diese Zukunft schon spüren kann. Es brodelt im Gebälk. Es giftelt im Gemüt. Ideen für Dystopien habe ich natürlich auch. Drei Kurzgeschichten, die unterschiedliche Aspekte einer nicht wünschenswerten Entwicklung beinhalten, kann man in meiner Kurzgeschichtensammlung „Machtschattenspiele“ lesen. Doch die Realität ist bisweilen so grau und erschreckend, dass ich so etwas gar nicht mehr schreiben mag. Es ist, als hätte die Wirklichkeit die Fantasie der Autor*innen längst überholt. Ich selbst weiche also aus auf fremde Welten. Wenn die kaputtgehen, muss hier keiner umkommen. Ich denke aber schon, dass auch die Probleme fremder Welten unsere Lage und unser Leben spiegeln und uns in unserer Entscheidungsfindung zu denken geben. Dazu sind Geschichten da. Dazu waren auch immer…
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Tor Online – eine Geschichte von mir
In Zusammenarbeit mit PAN unserem Autorenverband, veröffentlicht Ton Online regelmäßig eine Kurzgschichte. Diesmal ist es eine von meinen. Ich freue mich, wenn Ihr euch ein paar Minuten Zeit zum Lesen nehmt. „Die Gläubigen“
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Warum ich es jetzt selbst versuche
Es wissen vielleicht nicht alle, aber meine ersten vier Bücher (Das Obsidianherz, Salzträume, Jenseits des Karussells und Schwingen aus Stein) habe ich zuerst auf Englisch geschrieben und dann ins Deutsche übersetzt. Natürlich hätte ich gerne gehabt, dass sie in Englisch erscheinen, aber die Geschichte dazu ist eine langwierige Leidensgeschichte. Die erste Zeit versuchte ich es selbst, den englischsprachigen Markt anzugehen. Ich schrieb Verlage an, ließ mich von befreundeten Autorinnen „empfehlen“, bemühte mich um einen Agenten in den USA und auch in England. Ich kann nicht sagen, dass es Absagen regnete, denn die meisten reagierten überhaupt nicht. Dann erschienen die Bücher in Deutsch – damals bei Verlag Feder & Schwert. Von den vier Büchern erhielten zwei einen Preis. Der Verlag versuchte nun, die Bücher auf dem Engelchen Markt unterzubringen. Vielleicht waren die Antworten ja höflicher, denn Verlage untereinander mögen ja besser miteinander umgehen als Verlage das mit Autoren tun – das…